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Thema: Kunststoffschweissen, der Thread...

  1. #1
    Hat geile Ideen.... Avatar von greenlimosine
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    Kunststoffschweissen, der Thread...

    So, nach mehrmaligen Gefragt-werden und jetzt erst Zeit-dazu-haben.....

    Hier kommt der Kunststoff-Schweiss-Fern-Studiengang.

    Materialauswahl:

    Auswahl der Stossstangen unter Berücksichtiggung von den Material aus dem sie besteht. Die meist gebräuchlichsten Materialien sind PP, ABS, und PC. PC wird nicht bei VW/Audi verwendet, meist Ford, das Material reisst sehr schnell.
    Sie haben elastische Eigenschaften, d. h. sie geben bei Belastungen (Aufsetzen, Parkremplern, usw.) bis zu einem gewissen Grade nach, bevor sie sich über ihre Streckgrenze hinaus plastisch verformen oder einreissen. Daher wird dieses Material gern für Karosserieteile wie Stossstangen, Zierleisten usw.verwendet, da sie leichte Berührungen meist schadlos überstehen.

    Der Unterschied hierzu sind die Teile aus dem Innenraum, sind meist aus einem Duroplast. Sie sind nicht so elastisch wie die Aussenteile, brechen schon bei kleinster Mehrbelastung oder verformen sich gleich oder zersplittern in mehrere kleine Teile. Diese Teile kann besser kleben, da sie weniger Verformungen unterliegen.

    Man kann nur die Kunststoffe mit dem gleichen verschweissen.



    Werkzeuge und Draht:

    - Heissluftföhn mit stufenloser Temperaturreglung

    - Reduzierdüse

    - Schweissschuh

    - Messer

    - Stichsäge

    - Kabelbinder

    - grobes Schleifpapier

    - Exzenterschleifer

    - Flex mit Fächerscheibe


    - selbstgeschnitte Streifen aus einer Spenderschürze oder fertigen Kunststoffdraht, den es in 3 kg-Rollen gibt



    Vorgehensweise

    Ein Heissluftföhn mit stufenloser digitaler oder mechanischer Reglung ist unabdingbar, weil bei zu hoher Temperatur die angrenzenden Flächen einfallen oder sich unkontrolliert verformen können.
    Allerdings kann man sich mit der höheren Temperatur den Nutzen zu Hilfe machen, wenn man irgendetwas biegen oder umformen will.
    Mit einer Reduzierdüse, die man zum Schweissen auch braucht, kann man eine schmale Stelle erhitzen bis es leicht "teigig" wird und man kann mit Handschuhen das umzubiegende Stück umlegen oder biegen, in der Stellung halten bis sie wieder erstarrt ist. Hier erhält man eine kleine scharfkantigere Umformung. Nimmt man den Föhn ohne Düse, wird eine grössere Fläche erhitzt und man kann einen grösseren Radius erreichen.


    So, das war nur ein Teil, werde es weiterführen.....bitte, wenn es geht nicht darauf posten, da es vielleicht in die Tipps und Trickskiste soll oder kann....

  2. #2
    Hat geile Ideen.... Avatar von greenlimosine
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    Hier die aufgeführten Werkzeug in Bild:

    Bild 1. Heissluftföhn mit aufgesetzter Reduzierdüse und Schweissschuh

    Bild 2. Reduzierdüse mit Schweissschuh (v.l.n.r.)

    Bild 3. Reduzierdüse mit Schweissschuh, schräg von hinten oben

    Bild 4. Reduzierdüse mit Schweissschuh, direkt von vorne

    Das Material wird von oben durch die Öffnung geschoben bzw. bei langen Schweissnähten kann man dann den Draht durch ziehen.
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  3. #3
    Hat geile Ideen.... Avatar von greenlimosine
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    Hier Material und Werkzeug, die man noch so zum Arbeiten an Schürzen braucht, kann auch leichte Abweichungen geben, ist indivduell.

    Bild 1. Schweissmaterial PP aus alten Schürzen geschnitten.

    Bild 2. eine 3 kg Rolle PP-Draht 4 mm

    Bild 3. bekannte Werkzeuge

    Demnächst mehr...habe noch ca. 2,5 DIN A5 Seiten info´s.

    Edit: Upps...schon weg.
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  4. #4
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    Das Schweissen

    Beim Schweissen muss man soweit erhitzen bis das Material sich verflüssigt oder teigig wird und man die beiden zu verschweissenden Teile ei "Schmelzbad" ergeben.
    Von hinten werden mehrere Lagen auf- und nebeneinander geschweisst, damit von hinteneine geichstarke oder dickere Materialschicht erhält, das für die Stabilität nur förderlich ist.


    Vorher sollte man die die Teile mit einem Schweissschuh heften oder wenn man keinen hat, mit Kabelbindern oder Schrauben fixieren.

    Bevor man zum Schweissen kommt, sollte man die zuverschweissenden Teile aufeinander anpassen, dass der Spalt dazwischen nicht allzu gross ist, max. 2 mm.
    Wenn er doch grösser sein sollte, dann muss man etwas Zusatz dahintersetzen, um zu verhindern, dass dann die zu legende Schweissnaht nicht zwischen durchfällt.
    Die Kanten fast man V-förmig auf der Aussenseite bis zur Mitte des Materials an, ich mache das immer mit einem Schweizer Messer, da die Schweissnaht im Anschluss ja geschliffenwird und die Schweissnaht weiter ins Material geht.

    Lacke auf der Aussenseite kann man sauch mit einem Messer abschaben, ca. 10 - 15 mm von dem Bereich der geschweisst werden soll. Bei Sicken legt man einfach Schweissnähte hinein, wennman den Lack entfernt hat.
    Wenn ein wenig Lack noch vorhanden ist, dann macht das nichts, weil er sich dann spätestens löst, wenn man die Schweissnaht legt.

    Man sollte ebenso zur Vorbereitung schon ausreichend dünne Kunststoffstreifen aus einer Spenderschürze gleichen Materials zu recht schneide, um diese als Schweisszusatz zu nutzen. Man kann aber auch PP-Schweissdraht direkt nehmen, kommt von der Rolle.
    Diese werden mir Hilfe des Schweissschuhs aufgeheizt bis zur Schmelztemperatur, man sieht wenn das Material weich wird, wenn sie durch den den Einzug des Schweissschuhs hinter der Heissluftzufuhr geführt wird.
    Dabei wird aber schon der Schuh über den Schweissnahtbeginn gehalten, damit dort auch schon die Temperaturen für das Schweissen herrschen müssen.
    Dann führt man diese zusammen, schiebt von oben durch den Einzug Material nach und drückt es zusammen bis ca. 100 mm. Danach braucht man nicht mehr nachschieben, sondern man kann den Draht dann nur noch langsam über die zuschweissenden Stellen nachziehen, weil der Schweissbeginn schon soweit abgekühlt ist, dass er fest und unlöslich ist.
    Man kann soviel Nähte wie man wünscht oder es gefordert werden, gelegt werden.



    Bild 1 Lack abschaben mit Taschenmesser

    Bild 2 Zusammenfügen von Teilen, die geschweisst werden

    Bild 3 Schweissnaht von hinten mit 4mm-PP-Schweissdraht

    Bild 4 Schweissnaht mit zugeschinittenen Streifen aus einer Stossstange
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  5. #5
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    Nachdem man alles verschweisst hat, kann man mit groben Schleifpapier (40er odr 60er) mit Exzenterschleifer oder Fächerscheibe mit Flex abschleifen, bis man es glatt oder in Form hat.
    Unebenheiten kann man speziellen Spachtel, der richtig teuer ist, oder den Leichtspachtl von Presto aus dem Bauhaus ausgleichen. Bevor hier gesagt wird, dass Zeug taugt nicht, sei gesagt, ich habe es schon seit 5 Jahren hinten und vorne in den Sicken drin und auch den Rest, es hält bis jetzt und fällt nicht ein.
    Es macht auch Verdrehungen mit, auch wenn man es etwas mehr Belastung wird, dann platzt er nicht raus, sondern reisst nur ein, bei dunklen Lacken wie meinen sieht man es auch kaum. Handmade habe ich ihn auch empfohlen, er war auch davon überzeugt.
    Dieser Spachtel hat die eigenschaften, dass er selbst im ausgehärteten Zustand noch elastisch und relativ verdrehbar ist. Ausser man überstrecktes, dann reisst es logischerweise, aber es platzt nichts raus.

    Zum Schluss kann man sie zum Lackierer bringen und fertig ist die Eigenbau-Schürze.



    Kosten:

    Föhn mit stufenloser Regelung bis 650 °C und Luftmenge --- bis ca. 95,-€

    Reduzierdüse ---------------------------------------------------------------- ca. 9,-€

    Schweissschuh -------------------------------------------------------------- ca. 10,-€

    Rolle PP-Draht 4 mm ------------------------------------------------------ ca. 26,-€
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  6. #6
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    Auf Wunsch können dann noch Detail-Fotos hochgeladen werden.

  7. #7
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