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Thema: Steuergeräte: Risse bei Lötstellen

  1. #1
    35i König Avatar von Loeffelbaer
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    Steuergeräte: Risse bei Lötstellen

    Hallo,
    wir hatten gestern in der Fa. eine etwas längere und interessante Diskussion, warum so viele Steuergeräte "Risse" in den Lötstellen auf den Leiterplatten aufweisen; egal, ob es sich um neuere oder ältere Steuergeräte handelt.

    Hintergrund:
    Ein Kollege berichtete, dass bei seinem Skoda bereits das 3. Steuergerät in seinem 2012er Fabia für den Fensterheber verbaut sei. Daraufhin entstand eine Diskussion zwischen "Elektronikern" und "Metallern"

    Unsere Fa.-Elektroniker verweisen auf die Vibrationen im KFZ (da hilft auch kein Gummipuffer zur Dämpfung der Schwingungsübertragung bei er Montage er Halterungen)-die Metaller verweisen auf die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten bei Temperaturschwankungen zwischen der Leiterplatte und dem Lötzinn, so dass dadurch die "Risse" entstehen-insbesondere ini der kalten Jahreszeit wenn dann noch die Heizung engeschaltet wird und den Innenraum relativ schnell aufheizen soll.

    Vielleicht hat jemand noch weitere Erkenntnisse und kann das aufklären?

  2. #2
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    Avatar von Pana
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    interessante Frage. Eigentlich sollte ja beides bei der Entwicklung berücksichtigt sein.

    Beim Passi scheints wohl eher an Vibrationen zu liegen. Wenn da am Stecker der Kabelbaum nicht fixiert ist, sodass da der Kabelbaum in Vibrationen geraten kann, überträgt sich das sicherlich auch auf den Stecker. Auch wenn dessen Gehäuse und i.d.R. auch die Pins auf der Platine eigentlich mechanisch recht gut fixiert ist, so sind es die Kabelschuhe/Microtimer selbst nicht unbedingt. Da ist immer noch bissl Spiel drin und übertragen meiner Meinung nach so die Kabel-Schwingungen auf die Lötstellen.


    Bei der Temperatur kommt aber vielleicht auch das Problem der Wärmeentwicklung durch den Stromfluß hinzu, eine etwas schlechtere Kontaktierung sorgt immer für erhöhte Wärme am Übergangspunkt und somit auch auf die Pins und Lötstellen.
    Geändert von Pana (04.07.2019 um 18:48 Uhr)
    Gruß Norbert
    ---------------
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  3. #3
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    ich denke das diese probleme seit 2006 durch die einführung von bleifreiem lot eher grösser geworden sind
    H-RK989

  4. #4
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    Zitat Zitat von juergenbie Beitrag anzeigen
    ich denke das diese probleme seit 2006 durch die einführung von bleifreiem lot eher grösser geworden sind
    Da spricht dagegen, dass die heutige Elektronik in Fahrzeugen um einiges unproblematischer als bspw. die des 35i ist.

    Andererseits sind einige Steuergeräte anfälliger als andere. Wenn ich da an das GR Steuergerät denke, dann ist das eine Frechheit, was Hella da verlötet hat. Die Lötstellen weisen, insbesondere am Controller, zu wenig Zinn auf. Würde mich nicht wundern, wenn das GR Steuergerät ebenfalls von dem Haufen kommt.

    Motorsteuergeräte weisen diese Schwierigkeiten nicht auf und laufen auch nach 30 Jahren noch problemlos.

    Aber zurück zum Thema: Es ist eine Kombination aus beidem, einerseits die mechanische Belastung durch die Erwärmung, andererseits auch die Vibrationsbelastung. Die größten Schwierigkeiten bestehen, imho, im oben genannten.
    Grüße vom WarLord

  5. #5
    35i König Avatar von Loeffelbaer
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    ich habe das in der letzten Zeit immer so gemacht, wie @Pana das auch vorgeschlagen hat: Kabelbaum nach Möglichkeit immer fixieren, so dass der Kabelbaum nicht frei rumflattern kann ...ob eine zusätzliche Isolierung des Gehäuses noch etwas bringt, um den äusseren Wärmeeinfluss auf das Gehäuse im Winter beim Heizen zu minimieren....

  6. #6
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    Es geht schon noch ein wenig besser.

    Ich hatte letztens einen 2005er Opel Meriva-A zu B hier.
    Dort haben die Rüsselsheimer das zentrale Steuergerät (Motormanagement) direkt an den Motor geschraubt.
    Die Drahtverbindungen der CPU-Platine zu den beiden Steckern (Bondings) sind in Gel gelagert, weil man schon um die Problematik wusste.

    Hilft aber nicht. Wenn man dieses Teil an die totsicher wärmste und vibrationsreichste Stelle des Autos montiert, lösen sich die Verbindungen garantiert. Letztlich eine Frage der Zeit. Hier waren bei ca. 150.000 Km 12 Bondings gelöst.

    Ich hab' ihn zunächst durch Nachlöten wieder ans Laufen gebracht aber 2 Tage später fiel das Gas aus.

    Naja, der Besitzer wollte kein Geld mehr ausgeben und das war es dann.

  7. #7
    35i König Avatar von Loeffelbaer
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    ... apropos "bondings"....
    ...mir fällt gerade noch ein, dass wir auf Arbeit auch einen elktrisch leitfähigen Kleber haben müssten...

    ... Ich weiss nur nicht, ob der elastisch ist...ich werde mal nachschauen, ob ich den noch finde und welche Spezifikation der hat....

  8. #8
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    Zitat Zitat von marabella Beitrag anzeigen
    Es geht schon noch ein wenig besser.

    Ich hatte letztens einen 2005er Opel Meriva-A zu B hier.
    Dort haben die Rüsselsheimer das zentrale Steuergerät (Motormanagement) direkt an den Motor geschraubt.
    Die Drahtverbindungen der CPU-Platine zu den beiden Steckern (Bondings) sind in Gel gelagert, weil man schon um die Problematik wusste.

    Hilft aber nicht. Wenn man dieses Teil an die totsicher wärmste und vibrationsreichste Stelle des Autos montiert, lösen sich die Verbindungen garantiert. Letztlich eine Frage der Zeit. Hier waren bei ca. 150.000 Km 12 Bondings gelöst.
    Und auch das funktioniert: Hat FIAT bewiesen, die machen das (teilweise) ebenso.
    Grüße vom WarLord

  9. #9
    35i König Avatar von Loeffelbaer
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    Thema Bonding:
    hier gibt es vibrations resistente Epoxy-Kleber von Masterbond
    https://www.masterbond.com/techtips/...lead-soldering

    Wir hatten mal einen von denen gekauft-scheint aber verbraucht zu sein. Zumindest konnte ich den Kleber nicht mehr finden ....?

    Google wirft zu dem Thema "Leitsilber Epoxidharz" auch einiges aus. Ist allerdings extrem teuer...

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