Radlager völlig defekt, Probleme beim Tausch

[35i 1f]

Das mit dem Loctite würde ich auf keinen Fall machen ,denn bei dieser strammen Passung ist das Loctite schneller fest als Du das ganze mit der Gewindestange zusammengedreht hast ,geschweige denn das Du überhaupt bis zu dem Punkt kommst wo es hin muß. Dann funktioniert auch der anschließende Vorgang mit dem Anziehen der Achsmutter mit dem richtigen Drehmoment nicht mehr.Normal werden durch das Anziehen mit den 265 Nm die beiden Innenringe vom Lager genau definiert zusammengeschoben und die Lagervorspannung erreicht.Ist der nach innen liegende Innenring dabei schon festgeklebt,funtioniert das nicht mehr oder nur unzureichend.
Hast Du bei dem voherigen Lager auch schon Loctite benutzt ?

[35i 1f]

Beim Einziehen der Radnabe ins Lager MUßT du das Druckszück gegen den Innenring setzen ,sonst blobt er Dir aus dem Lager heraus und es entstehen durch die Kugel lauter Quetschstellen/Macken auf der Laufbahn und es ist hinüber.

[Berti]

Danke, habe gerade mal ins Datenblatt geschaut, bei 5 Grad dauert der Beginn des Aushärtens über eine Stunde! Das sollte wohl reichen? Fragt sich nur, ob ich so lange die Spindel drinlassen muß? Das Loctite kommt ja nur auf den äußeren Lagerring. Einmal eingepresst, sollte er seinen Sitz behalten. Nur der innere Lagerring wird dann durch die Achsmutter herangezogen. Oder habe ich einen Denkfehler?
https://www.silitech.ch/upload/fiche...ique_D/523.PDF

[35i 1f]

Mein Datenblatt ist die Erfahrung ,das Loctite unter Luftabschluß und bei engen Passungen wie z.B. diese hier ,sofort fest wird.
Wenn Du es nur auf den Außenring machst ist es noch vertretbar weil da kein Lagerspiel betroffen ist .Aber bei deiner Beschreibung wie fest das alte Lager beim Rausmachen saß ist das Loctite nicht gerade nötig .

[Berti]

Mein Gedanke war, wenn Innen- und Außenring plan auf der Scheibe anliegen, könnte man auch beide gleichzeitig abstützen. Werde aber sicherheitshalber nur am Innenring gegendrücken. Stimmt, der geringe Spalt spielt auch eine Rolle, am Diagramm mit der Spaltbreite stand keine Temperatur. Würde aber Loctite nur auf die kleine Riefe geben, die beim Abflexen entstanden ist, nicht auf die ganze Nabe. Auf der Riefe wäre es dann ja wieder dicker aufgetragen, bräuchte also länger zum Aushärten. Eine neue Nabe ist ja nicht teuer, aber so würde sich die Reparatur dann wieder eine Woche verzögern. Das nervt. Beim alten Lager hatte ich kein Loctite benutzt.
Außengelenk der Antriebswelle habe ich ja schon bestellt. Der tolle Schneidbohrer M20x1,5, den ich mir ausgeliehen hatte, wollte einfach nicht schneiden. Dann sah ich es: lks=Linksgewinde! Wer braucht denn so etwas?

[35i 1f]

Wenn du es zusammen hast und ein paar Kilometer gefahren bist ,kontrolliere noch mal mit dem Drehmomentschlüssel ob es fest ist.

[Loeffelbaer]

...lege die Radnabe mal auf einen (planen) Tisch und kippel diese hin-und-her. Wenn sie auf dem Tisch komplett aufliegt und nicht kippelt, dann ist sie i.a. noch in Ordnung. Genauere Ergebnisse erhält man sonst nur mit einer Messuhr mit der der Rundlauf dann bestimmt werden kann...

[Berti]

Da kippelt nichts, nur die kleine Kerbe ist ärgerlich vom Lagerring entfernen. Aber die ist nur an einer Stelle und wird hoffentlich vom Loctite ausgeglichen. Der restliche Umfang ist ok. Habe auch mit dem Tiefenmaß rundum gemessen, Unterschied weniger als 0,1mm. Hoffen wir mal das beste.

[Berti]

Radnabe ist nun endlich drin, ob sie gut läuft, sehe ich erst, wenn das Auto wieder fahrbereit ist. Dummerweise kam ich auf die Idee, den Spurstangenkopf mit einem geborgten Abzieher aus dem Auge zu ziehen. Ging auch ganz leicht, nur die Mutter ist am unteren Ende fest und der Bolzen dreht sich nun mit (dreht sich viel leichter als ein neuer). Auch mit 2 Hämmern gegeneinander und großen Schraubzwingen bekomme ich den nicht wieder so hineingedrückt, daß er sich nicht mitdreht. Den Abzieher andersrum geht auch nicht, da fehlen 2-3mm und er rutscht immer wieder ab. Was nun? Mutter aufsägen, nachschneiden und eine normale Mutter mit flüssiger Schraubensicherung verwenden, die sich leicht draufdrehen läßt?

[Berti]

So, geschafft. Der Trick ist nicht nur Einschlagen und Zusammendrücken, der Bolzen springt beim Drehen immer wieder zurück! Ich habe eine kleine Schraubzwinge genommen und mit einer Rohrzange bis fast zum Zerbrechen dieser den Spurstangenkopf eingedrückt. Und dann unter diesem bestehenden Druck die Mutter aufdrehen! Dann ging es! Vorher natürlich intensiv mit Entfetter oder Bremsenreiniger den Bolzen entfetten. Morgen dann noch Gewinde mit dem richtigen Schneideisen nachschneiden und falls sich Mutter der Antriebswelle bis 265Nm festdrehen läßt, vorsichtige Probefahrt. Dann in den nächsten Tagen, wenn Zeit ist, sicherheitshalber das Gelenk wechseln.