Leichter Schmierfilm Windschutzscheibe innen - bekanntes Phänomen?

[Inter]

Das Sterben des alten konnte ich mit Kühlerdicht von Liqui Moly 3 Jahre aufhalten.

Auf den Einsatz von Kühlerdicht sollte man unter allen Umständen verzichten. Das dichtet nämlich nicht nur eventuelle Lecks ab, sondern verschließt auch die feinen Kapillaren von Motorkühlern und Wärmetauschern, die man dann meistens in absehbarer Zeit auch noch ersetzen muss. Außerdem kann sich das Zeug in Ecken und Verengungen der Kühlkanäle im Motorblock/Zylinderkopf ablagern. Es später wieder restlos herauszubekommen ist schwierig bis unmöglich.

[Wiesel]

Zunächst ganz herzlichen Dank für eure zahlreichen Hinweise. Ich gebe mal mein Verständnis wieder:

Schmierage auf der Innenscheibe und Kühlwasserverlust wäre ein starkes Indiz für den sterbenden WT. Ich schaue mir den Ausgleichsbehälterstand mal genauer an.

Die Wahrscheinlichkeit, dass nach knapp 32 Jahren der erste WT über den Jordan geht, ist trotz blauem Deckel aufm Ausgleichsbehälter relativ hoch.

Kühlerdicht - den Notbehelf lasse ich lieber mal, denn derzeit sollten die Wasserwege halbwegs frei sein und bleiben.

Erst im letzten Sommer wurde der Zylinderkopf überholt und dabei gespült, sämtliche Stutzen der Kühlwasserleitungen (also auch an der WaPu, am Kühler usw.), die Kühlmittelrohrleitung sowie der Thermostat und natürlich die Kühlflüssigkeit wurden erneuert.

Es könnte sein, dass im zeitlichen Zusammenhang mit der defekten ZKD die Schmierage an der Scheibe losging. Aber am Anfang und speziell im Sommer habe ich bestimmt nur an den üblichen Siff gedacht und einfach die Scheiben geputzt. Fehlendes Kühlwasser bei defekter ZKD und nach dem Wechsel der Kühlflüssigkeit wundert einen ja sowieso nicht.

Einen platzenden WT braucht keiner wirklich, weil der Schaden im Innern dann unnötig eskaliert wird. Außerdem will ich nicht nur um den Kirchturm rumfahren, sondern das Auto auch mal wieder ganz gemütlich auf Fernstrecken nutzen und dabei nicht ständig in Sorge sein, dass im fernen Hintertupfingen der Wärmetauscher komplett hochgeht.

Abgesehen davon sind die Dichtungen der Heizungsklappen in Auflösung begriffen und das Gebläse zierpt ab Stufe 2 wie eine junge Meise. Es wäre also ein Tun, im Bereich von Heizung und Lüftung ein umfassendes "Refit" einzuleiten.

Mit andern Worten: Wenn mir kein besserer Grund für die siffige Scheibe mehr einfällt, unterstütze ich in naher Zukunft das Kfz-Handwerk mit einem neuen Auftrag.

Deshalb nochmals kurz die Nachfrage: Wenn - was ich vermute - eh das Armaturenbrett und alles andere draußen ist - was sollte man bei dieser Gelegenheit direkt mit erledigen?

[Wiesel]

Hier ein Foto wie es vor dem letzten Putzen ausgeschaut hat. Das ist nicht einfach beschlagen, sondern relativ hartnäckiger Siff, der sich streifenförmig senkrecht auf der Scheibe niedergeschlagen hat.


Scheibe Variant innen.jpg

[35i 1f]

Hm, man kann noch alles prima hinter dem Armaturenbrett von Staub befreien.
Mir fällt jetzt nichts weiter ein . Eventuell die Schaumstoffklebeschläuche um einige Kabelstränge erneuern ,der auch nach den vielen Jahren zerfällt .Aber das ist nichts wichtiges.

Das Quitschen des Lüfters kommt zum Teil von den trockenen Gleitlagern ,aber in erster Linie davon ,weil sich die Kohlebürsten in den Kollektor eingelaufen haben .Der Kollektor hat also über die Jahre einen Absatz /Nut bekommen in der die Kohlen laufen .Und weil der Anker senkrecht angeordnet ist ,und auch über die Zeit leicht nach unten hin in die Anlaufscheibe eingelaufen ist ,übt er axialen Druck auf die Kohlen aus ,was dann während des Laufen das quitschen verursacht.
Ich habe dazu irgendwann mal den Motor zerlegt (dazu müssen Metallnase rumgebogen werden)und den Kollektor überdreht.Dann war es wieder supi.

Es ist dabei nicht nur das quitschen ,sondern der Motor tut sich einfach immer schwerer und die Stromaufnahme steigt .Bei nem Golf eines Bekannten war es mal so weit ,das er zu schwer ging und die Thermosicherung am Vorwiderstand durchgebrannt ist.
Nach der oben beschriebenen Maßnahme lief der auch wieder wie er soll.

[Berti]

Das sieht eher nach etwas verschmortem aus? Baue mal das Handschufach aus und schaue nach, ob an Kabelbaum, Klima bzw. Gebläse noch alles ok ist? Auch die Ansaugöffnung im Wasserkasten mal freilegen. Aber eigentlich müßte man das doch riechen?
Beim Kühlerdicht kommt es wohl auf das richtige Mittelchen an. Es gibt dünnflüssige und welche mit kleinen Körnchen. Man soll nur die dünnflüssigen nehmen. Bis jetzt konnte ich keinerlei Ablagerungen/ Verstopfungen feststellen.

[35i 1f]

Berti, kaum ein "Mittelchen" ersetzt den Schraubenschlüssel.

[Metalhead]

An meinem Chevy hab ich nach Frostschaden einige Dichtmittel für das Kühlsystem ausprobiert.
Hat durchwegs nichts gebracht, ausser daß ich viel Geld über die Theke gehen lassen hab. Leider.

[Wiesel]

Nein, keinerlei Bratengeruch, aber vor ca. 4 Jahren ist mal die Gebläsesicherung abgeraucht, nachdem der Lüfter eine Weile auf 3 lief. Wäre eher komisch, wenn der Lüfter kokelt und man nichts davon riecht.
Wie auch immer, ums Nachschauen komme ich nicht herum und wenn eh alles auf ist, wird der WT gleich getauscht.

[WarLord]

Als mein Wärmetauscher ne Macke hatte, hatte ich zuerst nach dem abstellen eine von innen angelaufene Scheibe. Im nächsten Schritt (zwei - drei Fahrten später) hatte ich bei warmer Fahrt Dampf im Wagen. Der Film auf der Scheibe war ebenfalls schmierig, in allen Kanälen war ein schmieriger Film. Bekommt man mit viel Wasser raus...

[Berti]

Berti, kaum ein "Mittelchen" ersetzt den Schraubenschlüssel.

Langgfristig natürlich nicht. Aber da ich das Auto nur noch 2 Jahre fahren wollte (das sage ich mir schon seit dem Jahr 2000), dachte ich das reicht. 3 Jahre waren doch ein guter Wert! Und ich bleibe auch jetzt noch dabei: 2 Jahre muß er noch durchhalten! Trotzdem sieht die beschlagene Scheibe irgendwie schwarz aus? Das ist normal auch bei defektem Wärmetauscher nicht so.