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Thema: Roady´s Roadrunner

  1. #181
    endloser Relaisfummler Avatar von Roadrunner505
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    Heute aus der Rubrik "Da muss man erstmal drauf kommen".
    Ein Auto selbst zu warten heißt auch, mal alle Systeme durchzucheken.
    Diesmal hab ich mir das Ladedrucksystem vorgenommen. Irgendwo kann immer mal was undicht werden und das sollte man im Auge behalten.
    Dazu habe ich mir zwei Adapter gebaut. Einer verschließt die Rohre Richtung Turbolader und am Schlauch zum Ansaugkrümmer ist ein Adapter mit einem Fahrradventil. Das bekommt dann 1-1,5 bar Druck und dann horcht man mal genau hin.

    k-IMG_0736.JPG

    Irgendwo zischte es dann auch verdächtig und zu meiner Überraschung kam es aus dem Steuergerät..... also nicht davor, sondern genau drinnen
    Ich habe es dann aufgeschraubt und da war doch tatsächlich ein Riss im Schlauch zum Drucksensor!

    k-Mathias 002.jpg

    Das Ergebnis ist klar. Der Druck baut sich zwar ordentlich auf, aber man hat schon spürbare Überschwinger, bevor der Drucksensor davon etwas mitbekommt und den Druck endlich runterregelt.... Gut, daß man mal nachgeschaut hat

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  2. #182
    endloser Relaisfummler Avatar von Roadrunner505
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    Ich kann es ja nicht lassen, Sachen auszuprobieren.
    Beim Prüfen, ob die Abgasanlage dicht ist, hat mich immer gestört, daß der Motor läuft, alles rappelt und laut ist.
    Man hört unter dem Auto nichts und wenn nicht grade eine Wolke aus einem riesigen Loch kommt, dann findet man eine Undichtigkeit gar nicht so leicht.
    Darum habe ich einfach kurzerhand mal einen Fahrradschlauch aufgeschnitten, auf die Endrohre gesteckt und mit vielleicht 1 Bar Luftdruck versehen.

    IMG_0957.JPG

    Daß sich der Schlauch aufgeblasen hat, ist ja schon mal ein gutes Zeichen. Trotzdem konnte man an einer Schelle ein leichtes zischen hören und fühlen.

    IMG_0959.JPG

    Der kritische Leser mag sagen: Das hättste auch am schwarzen Fleck sehen können... aber zumindest kann man nun das ganze Richten und prüfen, ob das Zischen danach weg ist. Ich finde es jedenfalls relativ einfach umgesetzt und definitiv angenehmer, als unter dem rappelnden Auto zu liegen und mich zuqualmen zu lassen

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  3. #183
    endloser Relaisfummler Avatar von Roadrunner505
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    Nun war ja noch das Thema Heckwischer akut.
    Inzwischen hatte ich 3 mehr oder weniger defekte hier liegen und habe mich also mal dran gemacht, dem Verschleiß dieser Teile auf den Grund zu gehen.
    Dazu schraubt man den Motor erstmal von der Halteplatte. Danach lässt sich dann der Steckerkasten abnehmen

    1.JPG

    Dann kann man die Schrauben lösen, mit denen das Motorgehäuse befestigt ist. Als Muttern dienen zwei Plättchen, die gleichzeitig auch das Kugellager der Motorwelle in Position halten. Wenn man die Schraube ganz löst, fällt dieses Plättchen in den Motor. Daher am besten mit einem Magnet abfangen. Beim Einbau braucht man diesen Magneten dann wieder

    2.JPG

    Außerdem muss man noch das Pluskabel am Verteiler ablöten, weil man sonst den Kasten vom Motor nicht abziehen kann

    3.JPG

    Jetzt kann man diesen Motorkasten nach hinten wegziehen...

    4.JPG

    ... und hat anschließend einen schönen Blick auf die Welle des Motors

    5.JPG

    Nach meiner Erkenntnis ist vor allem gerne das Kugellager der Welle verschlissen und kemmt oder blockiert plötzlich. Zumindest waren meine alle deutlich korrodiert

    6.JPG

    Das Kugellager wird mit zwei Sprengringen auf der Welle fixiert und hat die Masse:

    Innen 8mm
    Aussen 22mm
    Breite 7mm

    Teilenummer ist SKF 608-2Z - Kosten zwischen 12 € und 16 €.

    Beim Einbau muss man leider die hinteren Verschlusslaschen des Gehäuses aufbiegen...

    7.JPG

    ... und den Elektrikteil herausnehmen. Sonst bekommt man die Stifte mit den Kohlen nicht zurückgedrückt, um die Motorwelle dazwischen zu platzieren

    8.JPG

    Danach steckt man einfach alles wieder zusammen. Beim Einführen ins Gehäuse und in den Wischer sollte man die Welle irgendwie etwas in Position fixieren, damit sie durch den starken Magnetismus nicht wieder aus den Kohlen rausrutscht.

    Wenn dann noch etwas klemmt, kann man auch die Nieten des Antriebsdeckels aufbohren und abnehmen

    9.JPG

    Darin sieht man den Antrieb, wo auch mal gerne der Mittelstift des großen Zahnrades Rost ansetzt und blockiert

    10.JPG

    Ist am Ende alles gängig, darf man sich dann was überlegen, wie man das ganze wieder abdichtet und verschließt - z.B. mit neu gebohrten Gewinden und Schrauben

    So habe ich hoffentlich eine Chance, noch etwas Freude mit den Motoren zu haben. Zumindest sehe ich nichts, was sonst noch übermäßig und unrettbar verschlissen ist.
    Geändert von Roadrunner505 (01.04.2017 um 18:49 Uhr)

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  4. #184
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    Jetzt habe ich noch mal den Rest aus dem Gehäuse gebaut und gereinigt.
    Da waren einmal da Zahnrad - da kann man den Zapfen etwas fetten

    IMG_0998.JPG

    Dann noch die lange Welle, da habe ich mal großflächig Kupferpaste draufgemacht

    IMG_1003.jpg

    Im Gehäuse sind dann noch zwei Elektrokontakte, aber die sehen noch gut aus

    IMG_0997.jpg

    Dann hab ich das ganze mit ordentlich Fett wieder eingebaut.
    In die alten Nieten hab ich noch ein Loch gebohrt...

    IMG_1004.jpg

    ... ein Gewinde geschnitten...



    IMG_1005.jpg

    ...und eine Schraube meines Vertrauens geschraubt

    IMG_1006.jpg

    Jetzt hoffe ich mal, daß alles funktioniert, wenn der Motor wieder dran ist

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  5. #185
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    Klarer Fall von "Operation geglückt - Patient tot".
    Ich habe gerade 2 Jahre neuen Tüv bekommen - danach war aber irgendwie die vordere Bremse extrem schwergängig...
    Der Kolben ließ sich nur noch mit brachialer Gewalt zurückschieben, also hieß es: Das ganze mal aus der Nähe anschauen.

    So optisch war erstmal nichts zu sehen

    IMG_0779.jpg

    Aber schon beim der Scheibe kamen mir erste Zweifel.
    War sie außen noch ohne Auffälligkeit...

    IMG_0782.jpg

    ... war auf der Innenseite die Bremsscheibe mittig abgenutzt und außen stand ein rostiger Rand, währen der Bremsbelag nur außen deutlich eingeschliffen war. Zudem war der Bremsbelag links deutlich stärker abgenutzt als rechts.

    IMG_0781.jpg

    Die Entscheidung war nicht schwer - der ganze Kram fliegt raus.
    Zuerst hab ich mal die Sättel und Träger sandgestrahlt

    IMG_0784.jpg

    Wenn man die Teile schon mal ab hat, kann man es auch richtig machen

    IMG_1566.JPGIMG_1567.JPG

    Dann kamen die Zylinder raus. Das war allein schon ein Akt. Die waren wirklich monstermäßig verklemmt und schwergängig

    IMG_1564.JPG

    Nach einer ersten Reinigung war auch klar, daß damit nichts mehr zu gewinnen ist

    IMG_1565.JPG

    Also hab ich erstmal einen Dichtsatz, neue Zylinder, Scheiben und Beläge bestellt...
    In der Zwischenzeit haben die Sättel und Zangen schon mal Farbe bekommen.

    IMG_1569.JPG

    Warten wir mal ab, wie der Zusammenbau wird

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  6. #186
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    Der Zusammenbau war einfacher als gedacht.
    Ich habe die neuen Kolben mit etwas FTE Paste eingeschmiert und auch die Dichtungen.
    Bei der Montage ist es etwas hakelig, die Staubschutzmanschette am Gehäuse zu platzieren. Setzt man nur die Manschette ein, bekommt man den Kolben nicht mehr ordentlich dazwischen. Zieht man sie zuerst über den Kolben, dann muß man beides gleichzeitig einsetzen um man bekommt die Manschette nicht mehr so einfach ins Gehäuse. Aber es ist schon machbar.

    IMG_1572.jpg

    Dann noch alles wieder zusammenbauen und entlüften - und mit ein paar neuen Scheiben und Belägen sieht das ganze dann auch wieder anständig aus

    IMG_1575.jpg

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  7. #187
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    Ja, es gibt sicherlich andere Dinge, die den Krieg entscheiden, aber ein bisschen Optik erfreut einen doch manchmal.
    So ist es z.B. mit der Motorabdeckung. Die sieht immer trist und dreckig aus - in neueren Autos ist da wenigstens ein wenig Farbe im Spiel.
    Nun hat man ja das VW Zeichen und den TDI Schriftzug. Den kann man pinseln, aber das wird immer streifig und dick. Oder man sprüht es, aber das Abkleben im VW Zeichen ist fast unmöglich.
    Also habe ich mal was neues probiert. Die Logos habe ich großräumig abgeklebt und dann die Umrisse mit Strahlsand abgedeckt.
    Dann noch alle Lackierflächen mit dem Pinsel säubern.

    IMG_1584.JPG

    Beim Sprühen muß man natürlich jetzt drauf achten, daß man nicht den Sand mit wegpustet. Aber so legt sich jetzt eine glatte Silberschicht über die Fläche.

    IMG_1585.jpg

    Wenn alles getrocknet ist, kann man den Sand, der jetzt mit der Farbe etwas verklebt ist, mit einer Zahnbürste entfernen

    IMG_1586.jpg

    Anschließend noch die Kanten etwas nacharbeiten und das Ergebnis ist wirklich anständig

    IMG_1594.JPG

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  8. #188
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    ... nichts ist für die Ewigkeit...
    So langsam zeigt sich, daß es gut und richtig war, lackieren zu lernen und sich das ganze Equipment zu kaufen.
    Für das Geld hätte ich das Auto auch zum Lackierer geben können - aber es hat sich gezeigt, daß man nie fertig ist.
    Man erinnert sich noch an 2013, wo ich die Beifahrertür neu gemacht hatte

    2013.JPG
    2013

    Heute zeigt sich unten an der Tür "schon" wieder Rost von seiner schönsten Seite

    2017.JPG2017-1.JPG
    2017

    Und auch der schöne Radlauf, wo ich noch hinten eine Ecke eingeschweisst hatte...

    2015.jpg
    2015

    ... hat wieder Blasen bekommen

    2017-2.JPG2017-3.jpg
    2017

    Es wird also alle 3-4 Jahre Routine werden, gewisse Stellen zu überarbeiten. Nur werde ich um dieses Wissen nicht mehr immer das ganze Seitenteil mit lackieren, sondern (da die Farbe ja immer exakt passt) einen Übergang im Klarlack beispritzen. Meine Lehre aus den ganzen Jahren Karosseriearbeit ist inzwischen: Hoher Anspruch: Ja, Perfektion: Nicht mehr. Es ist ohnehin ein ewiger Kreislauf....

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  9. #189
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    Ein langer, anstrengender Tag geht zu Ende.
    Ich habe gleich mal an zwei Fronten gekämpft. Erstmal gabs ein wenig Strahlsand auf den Rost an der Tür

    IMG_1667.jpg

    Dann habe ich sie noch abgeschliffen und mit Rostvernichter die Poren behandelt

    IMG_1684.JPG

    So eine blanke Tür fängt übrigens innerhalb von ca. 4 Stunden an wieder zu rosten. Das ist echt erschreckend. Als kam heute Abend noch die Grundierung drauf.... natürlich, nachdem der Rost wieder entfernt war

    Für den rausgeschnittenen Teil vom Radlauf habe ich wieder ein Papiermuster angefertigt...

    IMG_1669.JPG

    ...natürlich mal wieder viel zu groß

    Aber auf dem Schraubstock habe ich das Teil dann mit Hammer und Meissel in Form gebracht

    IMG_1670.jpgIMG_1672.jpgIMG_1673.JPG

    Den Fächer auf der Rückseite habe ich der Ordnung halber natürlich wieder zugeschweisst

    IMG_1682.JPG

    Und siehe da.... es passt...

    IMG_1675.JPG

    Also schnell eingeschweisst und versiegelt...

    IMG_1683.JPG

    Irgendwie muß ich das Teil jetzt noch von innen schützen. Da man nicht wirklich an die Stelle rankommt, lasse ich den Bereich vielleicht mal hinter der Radhausmulde großflächig mit Hohlraumwachs fluten. Oder ich schaue erstmal, ob man mit einer Endoskopkamera die Stelle orten kann...
    Aber nu is gut für heute...

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    Das letzte Mal Urlaub vor dem Winter = das letzte Mal die Lackdose aufmachen.
    Dabei musste ich heute bei Prosol kurz weinen. 1L Lack kostet angemischt inzwischen 187 Euro .
    Da machen es die Prozente drauf auch nicht mehr besser.
    Na ja, so viel brauch ich ja jetzt nicht mehr. Trotzdem ist es erschreckend zu wissen, daß man auf jede Tür mit jedem Versuch grad mal 18 Euro Lack versprüht... Wohl dem, der nicht 3 Versuche bis zu einem brauchbaren Ergebnis benötigt.

    Inzwischen ist der Radlauf natürlich fertig...

    IMG_1725.jpg

    ... damit kann ich inzwischen aber sicher keinen mehr "beeindrucken".
    Ja, ich bin auch schneller geworden, eine Fahrertür mit 15 Roststellen sandzustrahlen, zu grundieren und direkt beim ersten Versuch anständig zu lackieren...

    IMG_1712.jpg

    Aber auch das wir den meisten nur noch ein "na, das ham wir ja alles schon mal gesehen" entlocken.

    WIE ich es allerdings gemacht habe, und damit meine ich nicht technisch, ist mal was neues.
    Ich habe die letzten 5-6 Jahre damit verbracht wirklich jeden Urlaub verbissen am Auto weiterzuarbeiten und jede freie Minute genutzt, damit ich fertig werde und das Auto auch wieder nutzen kann.
    Letztes Jahr hab ich zufällig 4 Türen, Motorhaube, Kofferraumklappe und Kotflügen für 17,50 Euro bei Egay geschossen (leider standen sie nicht in Merenburg, was um die Ecke gewesen wäre - sondern in MERSEBURG ).

    Um mal richtig entspannt an die Sache ranzugehen und auch genug Zeit für die Familie zu haben, hab ich für die Lackarbeiten kurzerhand diese Türen eingebaut - sozusagen "das gleiche in Grün".

    IMG_1713.jpg

    Sicher - es fragen mich nun Kollegen, ob es mit dem Auto langsam zu Ende geht... aber das ist mir völlig Latte. Ich freue mich, daß ich in Ruhe meine Türen fertig machen kann und trotzdem immer zur Arbeit komme . Seelenfrieden ist etwas so schönes! Sehr zu empfehlen....

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