Im alten Forum wurde das Thema Anhängerkupplung und Tieferlegung ein paar mal angesprochen. Daher nun mein Erlebnisbericht. Habe mir für meinen Variant Bj.90 eine Westfalia-Kupplung vom Schrott geholt (20 EUR inkl. VW-Kabelbaum für eine 13-polige Steckdose). Dann beim TÜV nachgefragt, wie denn nun so die Kriterien im Bezug auf die Höhe der AHK seien, worauf man meinte, die Mitte der Kupplungskugel müsse bei voller Achslast mindestens 350mm über der Fahrbahn liegen.
Ich also die AHK angebaut, wobei ich die Heckschürze erstmal weggelassen habe, falls es doch nicht paßt. Andernfalls hat man ja ein Loch in selbiger, was häßlich aussieht, wenn man dann doch keine AHK dran hat.
Nach dem Anbau habe ich die Höhe im leeren Zustand gemessen und es waren 370mm. Bei Drei Personen (250kg plus 605kg schon vorhandene Achslast) auf der Ladekante waren es dann nur noch 330mm, also knapp zu wenig. Zur Info: Die Tieferlegung beträgt bei mir an der Hinterachse so um die 45-50mm.
Ich also nochmals beim TÜV angerufen und gefragt, ob die paar mm nun entscheidend wären. Antwort: 350mm wären schon der Grenzwert, eine Unterschreitung desselbigen nicht ratsam. Im Übrigen prüfe man das erstmal immer im leeren Zustand und entscheide dann, ob man die Achse entsprechend belastet.
Tolle Antwort, gelle?!
Da ich kein Risiko eingehen wollte, habe ich überlegt, wie ich die Kiste ohne große Kosten hinter höher bekomme. Eine Anhebung der AHK durch vergrößern der Befestigungsbohrungen in der Karosse ist nur bedingt möglich, weil irgendwann die Heckschürze anfängt, schief zu sitzen bzw. die Heckklappe nicht mehr zugeht. Man kann hierdurch die AHK vielleicht um 5-10mm anheben.
Habe mir dann zwei Hülsen aus Stahl drehen lassen (Abmessungen: 25mm hoch, Außendurchmesser 47mm, Innendurchmesser 39,5mm) und diese zwischen der Auflage des Federtellers auf dem Dämpfer und den Federteller gebaut. Dafür mußten natürlich beide Federbeine ausgebaut werden. Das Ergebnis war dann auch i.O.: Höhe unbelastet ca. 415mm und belastet ca. 370mm.
Der TÜV hat dann auch alles abgenommen. Zu den Hülsen hat er nichts gesagt, weil er sie entweder nicht entdeckt hat oder weil es ihm egal war. In die hinteren Radkästen hat er jedenfalls mit der Lampe reingeleuchtet und nachgeschaut.
Anzumerken wäre noch, daß die Hülsen bei meinen Konis ausgesprochen gut auf dem Stoßdämpfergehäuse sitzen, weil dieses nach oben kaum schmaler wird. Die Seriendämpfer haben im Bereich des Federtellersitzes lediglich drei Verdickungen. Da müßte man die Hülsen wohl mit zwei verschiedenen Innendurchmesser je Seite drehen. Am besten noch einen entsprechenden Absatz auf der einen Seite für den Federteller herrichten, damit dieser nicht kippen kann.

Gruß Flo