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Thema: Artikel: Anleitung für Motorprobleme beim ADZ/ABS-Motor

  1. #1
    fehlt Lack auf der Haube Avatar von Tzk
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    Oliver
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    ADZ/ABS muckt? -> hier lesen! <-

    Vorwort:

    Da mein eigener ADZ in letzter Zeit ruckelte und der Fehlerspeicher leider leer war, habe ich mich auf die Suche begeben und mir einen eigenen Leitfaden zusammengestellt.
    Den möchte ich hier jetzt vorstellen, damit er vielleicht auch anderen in Zukunft nützt. Wenn jemand einen Fehler findet, Anregungen oder Kritik hat, immer her damit.

    Bei mir war der Thermoschalter für die Warmluftklappe kaputt, dadurch zog der Motor Falschluft an der Drosselklappe vorbei.
    Bis ich den Fehler gefunden hatte, wurde alles untenstehende geprüft...

    Der gesamte Text bezieht sich auf einen 96er ADZ, der schon über den 6-poligen Drosselklappensteller verfügt.
    Einige Arbeitsschritte (Poti anlernen, Steller prüfen) sehen bei älteren Motoren (RP/ABS) eventuell anders aus, vielleicht weiss jemand mit einem älteren Passat da etwas zu.

    So und nun viel Spass beim Lesen!



    Grundlegende Arbeiten:
    -Fehlerspeicher auslesen

    -Zündkerzen und Luftfilter prüfen

    -Steuerzeiten prüfen:
    Kurbelwelle auf OT drehen (Schauloch im Getriebe, auf der Schwungscheibe befindet sich eine Markierung)
    Obere Abdeckung des Zahnriemens abnehmen, die Buchstaben OT auf dem Nockenwellenrad müssen genau auf dem Pfeil der Abdeckung stehen
    Verteilerkappe abnehmen, der Verteilerfinger muss auf Zylinder 1 stehen



    -Kompression prüfen:
    Zündkerzen entfernen
    Motor mithilfe des Anlassers durchdrehen
    Kompression mit passendem Tester prüfen (bei 8bar ist der Motor verschlissen, gut sind 12bar oder mehr)


    -auf Falschluft prüfen:
    mit Hilfe von zB Bremsenreiniger den laufenden Motor absprühen:
    Vergaserflansch, Schlauch zum BKV, Schlauch zur Warmluftklappe
    Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch prüfen

    Es können Haarrisse im Vergaserflansch entstehen, die sich so nicht finden lassen,
    zum Prüfen Vergaserflansch demontieren und auf Risse untersuchen

    Unterdruckschläuche zur Warmluftklappe, die Warmluftklappe selbst und den Temperaturschalter im Ansaugstutzen auf Undichtigkeit prüfen, der Schalter kann bei Defekt Luft an der Drosselklappe vorbei strömen lassen.

    -Stecker an der Einspritzeinheit prüfen und falls verölt reinigen

    -Zündzeitpunkt prüfen und einstellen:

    Prüfen:
    Getriebeschauloch öffnen und mit ZZP-Pistole abblitzen. Auf der Schwungscheibe befindet sich eine Markierung.

    ACHTUNG:
    Der in den Messwertblöcken (VAG-Com) angezeigte ZZP ist nicht der Tatsächliche, sondern der vom Motorsteuergerät angenommene Wert!
    So lässt sich der ZZP also nicht prüfen.

    Einstellen:
    -per VAG-Com das Motorsteuergerät in die Grundeinstellung versetzen
    -der Motorlauf sollte leicht unruhig werden und das Standgas leicht erhöht sein
    -abblitzen und den Verteiler passend einstellen.
    -Sollwert: 6° vor OT im Standgas





    Einspritzeinheit prüfen und einstellen:


    Ansauglufttemperaturgeber:


    Position:
    -In der Einspritzeinheit, mittig über Drosselklappe, seitlich am Einspritzventil

    Prüfen:
    -MSTG per VAG-Com auslesen
    -Messwertblöcke (Gruppe 2, Wert 4) aufrufen
    -Den Temperaturgeber mit Kältespray einsprühen, der Wert in den Messwertblöcken muss fallen


    Einspritzventil:

    Position:
    Mittig über der Drosselklappe unter dem Ansauglufttemperaturgeber

    Funktion prüfen:
    -Motor mit abgenommenem Ansaugtrakt starten
    -im Leerlauf muss Sprit auf der Drosselklappe sichtbar sein
    -dann Zündung ausschalten, nun dürfen maximal 2 Tropfen/min austreten

    Widerstand des Einspritzventils prüfen:
    -in Fahrtrichtung mittigen Stecker an der Einspritzeinheit abziehen
    -Widerstand an den mittigen Kontakten messen (Sollwert 1,2 bis 1,6 Ohm bei 15-30°C)

    Ansteuerung prüfen:
    -in Fahrtrichtung vorderen Stecker an der Einspritzeinheit abziehen
    -an Kontakt 2 und 3 des Steckers Prüflampe anschließen
    -Anlasser betätigen, die Prüflampe muss flackern


    Drosselklappenpoti

    Prüfen:
    -Mstg per VAG-Com auslesen
    -Messwertblöcke (Gruppe 0, Wert 2 und 3) aufrufen
    -Wert 2 muss bis ¼ Gasstellung gleichmäßig steigen, danach konstant bleiben
    -Wert 3 muss über den gesamten Bereich gleichmäßig steigen

    Einstellen:
    -Zündung an
    -NICHT das Gaspedal betätigen während der ganzen Prozedur
    -Mstg per VAG-Com auslesen
    -Grundeinstellung (Gruppe 0) aufrufen
    -warten, bis der Drosselklappensteller ausgefahren ist
    -Wert 2 muss nun bei 198 +-1 liegen
    -falls nicht der Fall, Madenschraube an Hebel der Drosselklappe verstellen bis der Sollwert erreicht ist

    Reinigen:
    -Grundeinstellung (Gruppe 0, Wert 2) aufrufen
    -warten, bis der Steller ausgefahren ist
    -Wert notieren
    -Zündung ausschalten
    -Platte des Potis vorsichtig entfernen (fahrerseitig an der Motronic, 4x Torx 20 mit Mittelstift)
    -Poti reinigen (zB mit Bremsenreiniger und anschließend mit zB Oszillin pflegen)
    -Poti montieren (Schrauben nur locker anziehn, um ein verdrehen der Platte zu ermöglichen)
    -VAG-Com aufrufen, Grundeinstellung aufrufen (Gruppe 0, Wert 2)
    -Platte des Potis so verdrehen, das der ursprüngliche Wert wieder erreicht wird
    -falls der Wert nicht bei 198+-2 lag jetzt per Madenschraube korrigieren

    ACHTUNG:
    Montieren der Platte in beliebiger Stellung und anschließendes Korrigieren per Madenschraube führt zu SEHR unrundem Motorlauf
    (verschlucken, unkontrolliertes Gasgeben, absackende Leerlaufdrehzahl etc)
    Es ist also unbedingt notwendig genau so wie beschrieben vorzugehen, da mir keine Möglichkeit bekannt ist das Poti von Grund auf neu abzugleichen.



    Drosselklappensteller

    Widerstand prüfen:
    -Beifahrerseitigen Stecker an der Einspritzeinheit abziehen
    -Widerstand zwischen Kontakt 1 und 2 messen. Sollwert: 3 bis 200 Ohm
    -Widerstand zwischen Kontakt 3 und 4 messen. Sollwert: Drosselklappe zu: max 200 Ohm Drosselklappe offen: unendlich großer Widerstand
    werden die Werte zwischen Kontakt 3 und 4 nicht erreicht: Leerlaufschalter prüfen


    Leerlaufschalter:

    Prüfen:
    -MSTG in Grundeinstellung versetzen (Gruppe 0 Wert 2)
    -warten bis der Stößel des Drosselklappenstellers voll ausgefahren ist
    -Sollwert sind nun 198+-2

    Einstellen:
    -MSTG in Grundeinstellung versetzen (Gruppe 0 Wert 2)
    -warten bis der Stößel des Drosselklappenstellers voll ausgefahren ist
    -Madenschraube neben dem Gaszughalter so verdrehen, das der Sollwert (198+-2) erreicht wird
    Geändert von Tzk (16.03.2012 um 23:32 Uhr)
    Gruss, Oliver

  2. #2
    Routinier Avatar von Fritzchen
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    Das ist doch mal ne super anleitung.

  3. #3
    -..-.-..-.-..- Avatar von Möwe21
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    keiner mehr

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    Auch von mir ein großes Dankeschön!!
    (Leider hab ich jetzt einen 95er )


  4. #4
    hurius
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    also bei meinem abs '92 funktioniert das zzp einstellen und abblitzen nur mit einer programmierbaren zzp-abblitzpistole. also es gibt nur eine markierung für den OT und wenn man den zzp will, muss man in dieser profi pistole den wert so einstellen, dass sie dann beispielsweise 7° nach Zündzeitpunkt Zyl. 1 blitzt, dann sieht man zwar den OT Marker, aber man weiß ja was man in dieser einstellbaren zzp pistole eingestellt hat. so lässt sich mein ABS einstellen, scheint schon etwas moderner zu sein.

  5. #5
    AllGrip Select Avatar von Manuel B.
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    Ich krame hier mal das Thema wieder hervor. Wie erreicht man denn das, dass der Stößel vom DKS voll ausfährt und dann der Wert Gruppe 0 Wert 2 198 beträgt? Das passiert doch nicht, wenn man das Motorsteuergerät in die Grundeinstellung versetzt oder? Macht man das über den Stellgliedtest oder wie funtioniert das?

  6. #6
    fehlt Lack auf der Haube Avatar von Tzk
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    Hier hab ich ja schon ewig nicht mehr reingeschaut...

    Zitat Zitat von hurius Beitrag anzeigen
    also bei meinem abs '92 funktioniert das zzp einstellen und abblitzen nur mit einer programmierbaren zzp-abblitzpistole. also es gibt nur eine markierung für den OT und wenn man den zzp will, muss man in dieser profi pistole den wert so einstellen, dass sie dann beispielsweise 7° nach Zündzeitpunkt Zyl. 1 blitzt, dann sieht man zwar den OT Marker, aber man weiß ja was man in dieser einstellbaren zzp pistole eingestellt hat. so lässt sich mein ABS einstellen, scheint schon etwas moderner zu sein.
    Ist korrekt!
    Mein ADZ hat auch nur eine Kerbe auf dem Schwungrad. Man braucht also zwingend eine verstellbare ZZP Pistole.

    Abgeblitzt wird so:
    1. MSTG pder VCDS/VAG-Com in Grundlauf bringen
    2. verstellbare ZZP Pistole auf 6° einstellen
    3. ZZP abblitzen und ggf. einstellen
    4. Grundlauf verlassen
    5. ZZP prüfen: Im Leerlauf 4...8° vor OT
    erhöhte Drehzahl (3000umin): AAM 30....38° v. OT ; ABS/ADZ 36....44° v.OT


    Zitat Zitat von Manuel B. Beitrag anzeigen
    Ich krame hier mal das Thema wieder hervor. Wie erreicht man denn das, dass der Stößel vom DKS voll ausfährt und dann der Wert Gruppe 0 Wert 2 198 beträgt? Das passiert doch nicht, wenn man das Motorsteuergerät in die Grundeinstellung versetzt oder? Macht man das über den Stellgliedtest oder wie funtioniert das?
    Ich meine der Stößel fährt aus, wenn der entsprechende Messwertblock im VCDS ausgewählt wird, ja. Der Motor darf dafür natürlich nicht laufen/muss stehen.
    Gruss, Oliver

  7. #7
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    Moin!
    Ich habe mal wieder ein Problem und ich denke es gehört in diesen Thread.
    Mein ABS Bj '94 hat vor einem Monat völlig aus der Kalten Nach 150km Autobahnfahrt zu Ruckeln. Bedeutet immer beim Gas geben kam das Gas nur in kurzen Stößen. So hab ich mich noch bis zur nächsten Ausfahrt gequält und bin dort stehen geblieben.
    Nach Huckepackfahrt in die Werkstatt meines "Vertrauns" war dort bei Zeiten klar- Benzinpumpe. Die und das dazugehörige Massekabel wurden gewechselt und ich hab mich auf den Heimweg gemacht. Nach zwei km das selbe wieder. daraufhin wurde gewechselt: Drosselklappe, Zündung, Hallsensor an der Drosselklappe und der Zahnriemen weil er eh dran war. Der ist laut Schrauber auch locker gewesen (wie auch immer sowas geht).
    Ein weiteres Mal hab ich die Karre abgeholt und nach einem knappen km abgestellt woraufhin er erstmal nicht mehr ansprang. Irgendwann kam er dann wieder und auf dem Weg zurück in die Werkstatt das selbe wieder- Ruckeln beim Gas geben und wieder aus. Im Gegensatz zum letzten Mal kommt er aber immer wieder kurz beim anlassen, sobald man Gas gibt und die Drehzahl wieder abfällt geht er aber wieder aus.
    Nun die altbekannte Frage: Jemand ne Idee??

  8. #8
    Fahranfänger
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    Was tun wenn der Poti defekt ist?
    Gibt die ja nicht einzeln … oder

  9. #9
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    EZ
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    Tachen,
    habe erst in zwei Wochen Werkstatttermin beim Schrauber meines Vertrauens, und da der eher auf alte Franzosen spezialisiert ist, wollte ich hier mal kurz vorfühlen. Also:
    seit einigen Monaten schon unruhiger Leerlauf.
    seit neuestem (auch schon ein paar Tausend Kilometer, man kann sichs nicht aussuchen):
    - Nach Kaltstart geht der Leerlauf auf 2500 Touren, bleibt dort ein paar Sekunden, und fällt dann steil wieder ab.
    - Im Leerlauf "pumpt" er dann um die 1000 Touren herum. Gaaanz selten fängt er sich nicht bei ca. 800 und geht aus.
    - Im Schiebebetrieb immer öfter keine spontane Gasannahme. Man drückt das Gas immer tiefer, bis nach einer Gedenksekunde das Auto wie beim Rodeo nach vorne hupft. Stadtverkehr ist Horror!
    - Beim Beschleunigen oder schnellerer Fahrt eigentlich nichts auffälliges. (Außer dass es schneller gehen könnte )

    Sorry hab den Passat erst 4 Jahre, weiß noch nicht welche Motorkennzeichnung er hat.
    Bj 96, 90PS, 222.000 km.

    Kennt einer der Fachkundigen diese Symptome?

    Schon mal Danke,
    Bernd

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