So, Flüssigmetall gesagt und getan. Da ich eigentlich von meiner insgesamt ca. 2600 km langen Anhängertour schon längst zurück sein wollte, habe ich versucht den Ladeluftkühler erstmal provisorisch zu reparieren. Also säubern, zukleben. Rein optisch hat das auch ganz gut funktioniert. Gebracht hat es nix. Die volle Leistung ist immer noch nicht wieder vorhanden. Vielleicht sind auf der anderen Seite ja auch noch Löcher. Insgesamt sehen mir diese zwei kleinen Löcher von dem Foto ja auch nicht nach Beschädigungen aus, sondern, dass der Kühler dort einfach verrottet ist.
Insgesamt ist das Problem allerdings nicht so groß, dass ich nicht mehr mit dem Auto fahren kann. Ich bin dann also am Freitag los. Bergauf müht er sich schon etwas mit dem Anhänger im fünften Gang, aber im vierten waren auch die Kasseler Berge kein wirkliches Problem.
Nach 1-200 km kam aber etwas Neues dazu und zwar ein Singen aus dem Kofferraum. Ich habe dabei zuerst ans Differential gedacht, denn seit kurzem habe ich ja wieder die komplette Kardanwelle eingebaut und keine Information darüber warum der Vor-vor-vorbesitzer die Verbindung zur Hinterachse unterbrochen hat. Ich wollte an diesem Tag noch bis München kommen, also insgesamt ca. 600 km. Das Singen wurde langsam stärker, störender und besorgniserregender. Noch 350 km, 270 km, 200 km … hmm, ob die Karre das wohl durchhält? Währenddessen denke ich alle Alternativoptionen durch und halte immer wieder an, schaue, rieche, entdecke aber nichts Auffälliges. Irgendwann stelle ich dann fest, dass das rechte Hinterrad heiß wird. Erst mal finde ich das gut, denn vielleicht ist nur das Radlager kaputt. Das sollte einfacher zu reparieren sein als das Differential. Aber immer noch habe ich die Frage im Kopf: Hält das bis München durch? Aus Mangel an Alternativen am Freitagabend nach 22 Uhr probiere ich es einfach aus. Zu der störenden Geräuschkulisse gesellt sich noch ein weiteres Problem: Die Scheibenwischer quittieren ihren Dienst. Zum Glück regnet es nicht durchgängig und es ist relativ wenig Verkehr. Ich schaffe es also auch ohne Scheibenwischer bis München. Von hier aus bis nach Hause sind es nun noch 850 km und die Frage: Hält das Radlager vielleicht auch die restlichen 850 km???
Ich habe mich entscheiden Option zwei „No Risk no Fun“ zu buchen und am Samstag noch versucht ein Ersatzradlager aufzutreiben. Das habe ich zwar nicht geschafft, aber die Option am Montag um 11 Uhr ein originales Radlager zu bekommen. Naja, und dann ab in eine Hobbywerkstatt wo man für überschaubares Geld Hebebühne und Werkzeug mieten kann. Das ist der Plan für morgen. Ich fürchte allerdings, dass es nicht einfach wird ein Radlager, dass schon so viel Krach gemacht hat und heiß geworden ist raus zu bekommen. Wir werden es morgen rausfinden….
So, es hat dann doch zwei Tage gebraucht bis das Radlager da war, aber gestern hatte ich es dann endlich. Dann bin ich damit gleich in die Hobbywerkstatt, habe das Rad abgebaut und mich versucht an die Arbeit zu machen. Da ist allerdings alles so vergammelt, dass ich schon bei den Schrauben vom Bremssattel nach 45 Minuten aufgegeben habe. Ich denke mal ich als Hobbyschrauber müsste für so eine Aktion mindestens zwei Tage einplanen. Ich hatte allerdings kein Bock auf zwei weitere Tage in München und außerdem kostet die Hebebühne da auch knapp 16€/h. Bei mir zu Hause hat die Werkstatt einen Stundensatz von 10€.
Ich habe allerdings gemerkt, dass das Lager so gut wie kein Spiel hat. Ich dachte bei dem Krach ist da schon mehr im Argen. Es hat zwar schon so viel Krach gemacht, dass die Plastikverkleidungen im Kofferraum angefangen haben zu vibrieren, aber Spiel hat es noch nicht. Also schon wieder no Risk, no Fun, das Rad wieder drauf und ausprobiert ob es noch 850 km bis nach Hause hält. Nach 150 km ist der Krach definitiv weniger geworden und auch das Rad wurde gar nicht mehr heiß. Es war zwar die ganze Fahrt über warm, aber nur beim ersten Kontrollstopp so heiß, dass man es kaum anfassen konnte. Es hat alles relativ problemlos gehalten und am Freitag lasse ich das hier in einer Werkstatt machen. Ich habe also eine ca. 2600 km Tour mit Anhänger hinter mir. Ich bin angekommen, aber zu meiner eh schon langen Taskliste kommen jetzt folgende Punkte dazu:
Radlager hinten Links
Ankerblechte hinten linke und rechts sind total vergammelt
Antriebswellenmanschette vorne rechts
Bremsbeläge Hinterachse
Lenkmanschetten
Öl- und Filterwechsel
Ladeluftkühler entweder flicken oder besser noch ersetzen
Und irgendetwas stimmt mit dem Dämpfer vorne links nicht
erstmal vielen Dank an alle für eure Unterstützung und Beiträge und einen besonderen Dank an Inter für den Tipp mit den Ankerblechen! Ihr seid super! Ich denke ohne dieses Forum hätte ich mein Passatprojekt schon längst aufgegeben. Ich habe nun aber neue Motivation geschöpft um doch noch weiter zu machen und weitere €€€€€€ in dieses Projekt zu versenken ��
Das Radlager haben die mir am Freitag in der Werkstatt ohne weitere Probleme wechseln können. Die haben da so ein „Induction heating bolt remover“ keine Ahnung wie man das auf Deutsch nennt. Und damit haben sie die ganzen gammeligen Schrauben problemlos abbekommen. Z.B siehe hier: http://rtstools.com/removing-rusted-...ction-heating/
Außerdem habe ich neue Bremsbeläge auf der Hinterachse, ein neue Lenkmanschette links und eine neue Antriebswellengelenkmanschette. Was noch nicht geklappt hat ist der Wechsel des ABS Sensors vorne links. Dort ist ebenfalls die Schraube komplett vergammelt, aber es ist zu viel Plastik im Spiel um diesen „Induction heating bolt remover“ einsetzen zu können.
Jetzt will ich gleich mal den ganzen Ladeluftkühler ausbauen und schauen ob und wie viele Löcher der noch auf der anderen Seite hat.
Außerdem ist noch offen: Die vorderen Dämpfer vom Gewindefahrwerk sind ausgelaufen und das hört man mittlerweile schon. Ich bin mir aber noch nicht sicher was ich tun soll und wie aufwendig und teuer die zwei Optionen sind:
Entweder die Dämpfer ersetzen oder auf das originale Fahrwerk zurück rüsten?
und man, man, mein letzter Beitrag ist jetzt über zwei Jahre her und wie ihr schon an nicht vorhandenen Aktivität erahnen könnt, habe ich das Projekt Passat G60 syncro (erstmal) eingestellt. Ich habe aber in den letzten zwei Jahren häufig an euch gedacht und wollte immer mal wieder was schreiben. Jetzt endlich ist es soweit.
Die HU habe ich damals noch um ein paar Monate überzogen, aber dann musste ich den Wagen erstmal stilllegen. Ich habe den Wagen aber noch. Er steht jetzt seit zwei Jahren in einer trockenen Garage für 20 €/Monat und staubt ein. Egal was ich noch damit mache, von einer Idee muss ich mich definitiv verabschieden: Ich kann dieses Auto nicht durchreparieren und dann als Klassiker und gleichzeitig nützlichen Kombi mit Anhängerkupplung nutzen. Erstens geht einfach bei jeder Tour immer wieder was Neues kaputt und zweitens ist mir persönlich das Getriebe im 5. Gang viel zu kurz übersetzt um damit lange Autobahnfahrten zu machen. Wenn ich den mal irgendwann wieder rausholen, dann nur noch als Sonntagsklassiker und Spassmobil. Allerdings habe ich für diesen Zweck noch einen 69er Mustang und einen BMW 635 CSI von 1979. Das ist irgendwie ein Dilemma. Ich denke er wird deshalb erstmal weiter stehe bleiben. Hier ist die passende Task Liste zum Auto:
ABS hat häufig Fehlfunktionen, Sensor vorne links ist festgegammelt
Der Motor läuft oft unrund und geht häufig aus, besonders wenn er kalt ist
Benzinpumpe ist neu
Das Ventil zur Regelung des Benzindrucks ist neu
Leerlaufregler ist gereinigt und dann auch mal gewechselt, aber mit einem anderen Gebrauchten
Das Vakumsystem haben wir auf Löcher abgesucht und nichts gefunden was das Prolem gelöst hätte
Ansaugtrackt haben wir ausgebaut und gereinigt
Als nächstes zu empfehlen: Motorsteuergerät mal wechseln
Rückfahrlicht ohne Funktion
Schiebedachhimmel einbauen
Sonnenblende wenigstens die Abdeckung auf der Fahrerseite
Luftfilterkasten ist von unten aufgesägt
Fahrersitz reparieren
Tacho fällt nach 15-20 km Autobahn aus
Dämpfer und wahrscheinlich die ganzen Federbeine vom Gewindefahrwerk vorne sind hin
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